LEBENSBERICHT (Therapie, 1989) Ich möchte hier wortwörtlich meinen Lebensbericht, den ich 1989 in der Fachklinik Fredeburg geschrieben habe zur Diskussion sdtellen. Ungekürzt und unredigiert- würde ich das nicht so machen, wüßte ich nicht wo anfangen und wo aufhören mit dem "zurechtstutzen". Verzeiht also Fehler, seltsamen Stil, komische Ausdrucksweisen, etc. Ich schrieb dies zu Beginn der Langzeittherapie und da ist man schon etwas angeschlagen, wie ihr wißt. Ich setze hinzu die Kommentare aus der Großgruppe und der Kleingruppe, die ich auf den Bericht hin bekam- die sind sehr interessant und hilfreich, wie ich meine. Uff, nun geht`s los: "Lebensbericht begonnen am 11.MRZ.1989 Ich wurde am 25.12.1957 geboren. Während der Schwangerschaft erhielt meine Mutter bei einem häuslichen Unfall für mehrere Minuten einen starken Stromschlag. Meine Geburt war für meine Mutter, laut ihren Angaben, lebensbedrohlich, sie hat sehr viel Blut verloren. Etwa in meiner Grundschulzeit erzählte sie mir auch mehrmals hiervon. Mein Eindruck war, das ich also schon durch meinen Geburt fast zum Mörder meiner Mutter geworden sei. Wie ich hörte, war ich als Baby in einer Kinderkrippe, oder ähnlich. Meine Mutter besuchte mich evtl. Mittags und holte mich Abends ab. Da meine Eltern berufstätig waren erzogen mich zunächst überwiegend die Eltern meiner Mutter, die in einem ans Haus meiner Eltern angebauten Haus wohnten. An Kinderkrankheiten sind mir Keuchhusten (relativ langwierig) und Masern erinnerlich. An meine Großeltern habe ich hauptsächlich gute Erinnerungen. Ich erinnere mich allerdings, das ich morgens eine „Schnitte“ essen musste, obwohl ich nicht mochte. Später in meiner Schulzeit war mein Opa relativ streng bei der Beaufsichtigung meiner Hausaufgaben. An meinen einzigen Bruder habe ich aus der Kinderzeit kaum Erinnerungen. Er ist wesentlich älter als ich und verlies sehr früh das Elternhaus. Ich erinnere mich das ich, als ich zum ersten Mal in den Kindergarten mußte, einen ziemlichen Trennungsschmerz verspürte. Auch im Kindergarten war mein Essensverhalten auffällig. (Meine Mutter berichtete schon als Baby habe ich Babynahrung mit Fleisch ausgespuckt.) Im Kindergarten aß` ich das dortige Essen nicht, musste aber, vor einem leeren Teller sitzend, an der Mahlzeit teilnehmen. In der Grundschule hatte ich Schwierigkeiten mit einem strengen Lehrer, der mich auch vor der Klasse erniedrigte. Meine Eltern sorgten dafür das ich in eine Parallelklasse umgeschult wurde. übrigens erinnere ich mich, das meine Oma einen großen Kasten mit allerlei Medikamenten hatte mit dem sie sich oft beschäftigte. Ein Mittel für jederlei Krankheit war darin. Mein Vater war eigentlich immer abwesend. Entweder tatsächlich, räumlich, also z.B. beruflich bedingt (Bundesbahn) oder später, nach seiner Pensionierung, oft monatelang im Ferienhaus meiner Eltern, in der Nähe von Trier. Aber auch wenn er körperlich anwesend war, innerlich, gefühlsmäßig schien er mir auch dann abwesend. Er war ruhig, sagte wenig, tat wenig. Allerdings fand ich ihn relativ schlau clever. Auch wirkte er auf mich recht zuverlässig, konsequent, im Gegensatz zu meiner Mutter war er verlässlich und ein wenig nahm er mich auch ernst. Meine Mutter erlebte ich dagegen als nahezu hysterisch, aufgedreht, aktiv, unzuverlässig, trinkend, mich entweder vernachlässigend (sie arbeitete als freiberufliche Reporterin, Fachbereich Gerichtsberichterstatterin) oder mich als unmündiges kleines Kind behandelnd, überbeschützend. Ich bekam von ihr und auch meinem Vater den Eindruck, ALLES ließe sich übers materielle regeln (Mutter: Schokolade; Vater: gute Schulzensuren wurden - nach einem genauen System finanziell belohnt, schlechte Noten bestraft - finanziell) (dies als Beispiele). 1965 starb mein Großvater mütterlicherseits, die primäre Bezugsperson meiner Mutter. Hatte sie vorher wohl auch schon mal etwas getrunken, so soff sie anschließend lange Zeit, was auch nach Jahren noch häufig vorkam. Es war nicht schön für mich. Ich hasste Bier in diesen Zeiten. 1970 starb auch meine Großmutter mütterlicherseits. 1965 - 1970 erzogen mich quasi meine Oma und meine Mutter, wobei meine Mutter noch arbeitete, trank und regelmäßig mit meiner Oma intensiv stritt. Ich versuchte zu vermitteln, meine Mutter anschließend immer zu beruhigen, meine Oma wieder ''aufzubauen'', nach jedem Streit. Ich war oft verzweifelt damals. 1970 etwa wurde dann mein Vater pensioniert (vorzeitig wg. Kriegsverletzung). Er war nun nicht mehr auf der Arbeit abwesend, sondern im Ferienhaus abwesend. Etwa in diese Grund- und Hauptschulzeit fiel auch meine erste persönliche Begegnung mit Bier. Tapezierer arbeiteten im Hause und gaben mir einen Schluck. Nach dem Geschmack gefragt, machte ich eine lustige Bemerkung und alle lachten freundlich anerkennend. 1970 kam ich überredet von meiner Mutter, ins Gymnasium, in die Quarta. Da ich erst nicht wollte, versprach mir meine Mutter, nach dem Unterricht etwas mit mir zu unternehmen, jeweils. Ein Versprechen, das sie nicht einhielt. In der Quarta war ich der Klassenkaper. (Vorher in der Grund- und Hauptschule hatten mich alle verhauen, dort hatte ich zeitweise eine bezahlte „Leibgarde'') An die Untertertia habe ich wenig Erinnerung. Irgendwann war da der erste Kontakt mit einem Mädchen, rein platonisch, Delia M., das war ganz schön. Die Obertertia habe ich 2 X gemacht. Ich weiß nicht, ob es beim ersten oder zweiten Mal war, als es anfing. In diese Zeit fiel nämlich meine zweite (bzw. erste richtige) Begegnung mit Alkohol. Ich war mit 2-3 Schulkameraden in einer Kneipe schräg gegenüber des Recklinghäuser Hauptbahnhofes. Dort trank ich ca. 1 1/2 Glas Bier. In der Music-box lief gute Musik, ''back home'' von golden earring z.B. Da war Kameradschaft und als wir nach draußen gingen, war der schöne, warme Sommertag noch mal so schön. Wir gingen dann zum Marktplatz. Dort traf ich ein Mädchen, das ich flüchtig von den Jesus peopeln her) kannte ((dort hatte ich mit ca. 13 Jahren für ein Jahr mitgemacht, aber nie den richtigen Kontakt gefunden)). Ich plauderte mit diesem Mädchen ein wenig, und irgendwann fragte sie mich, ob irgendwas mit mir los sei. Ich antwortete: ''Och, hab ein bisschen Bier getrunken....'' Darauf sie ganz lieb: ''Ach, Du bist aber süß wenn Du blau bist !“ Irgendwie war's das wohl schon; ich glaube später habe ich dann genau das alles immer wieder im Suchtmittel gesucht: Freundschaft, Wärme, Kontakt und Beziehungen zu Frauen, Anerkennung, Gemeinschaft mit Gruppen von Leuten, lustig und originell sein, Verstärkung des Genusses beim Musikhören und Tanzen usw. Auch wollte ich Schmerz (seelisch), Enttäuschung, Leid, Zurück-gewiesen fühlen, Angst, Unsicherheit betäuben. Wir gingen dann bald des öfteren nach der Schule auf den Marktplatz um dort Wein zu trinken. Meine Eltern merkten davon nichts. In meiner Klasse war ein Jürgen M., dem ich mich stark anschloss. Er war ein überlegener Typ, hatte die ''coole Ruhe'* einerseits, andrerseits war immer was neues los. Mit ihm trank ich dann auch in den Pausen manchmal Wein. Auch Haschisch lernte ich durch ihn kennen. Haschisch habe ich aber nie gut vertragen, jedenfalls nicht ohne ''Zugabe'' meist Alkohol. Wenn ich nüchtern etwas rauchte hatte ich nahezu immer das Gefühl eines drohenden Unheils, unbestimmt, Angst jedenfalls. Trotzdem schaffte ich die Obertertia im zweiten Anlauf, nach der Untersekunda mußte ich gehen, bekam aber - aufgrund eines Sondererlasses - noch die Fachoberschulreife. Anschließend wurde ich von meiner Mutter überredet die Höhere Handelsschule zu besuchen. Dort schaffte ich es nicht, war ca. 1/2 Jahr dort, bis ich mich abmeldete, weil ich inzwischen volljährig war. Etwa in diese Zeit fielen wohl Versuche mit LSD, insgesamt nicht mehr als 10 ''Trips''. Zwar hatte ich nicht den bekannten ''horror trip'', aber der dünne, SEHR dünne Faden den ich in diesem Zustand noch zur Realität hatte, machte mir mit der Zeit Angst, so das ich damit aufhörte. In der Zeit Untersekunda/ Höhere Handelsschule war ich mit einem Schulkameraden, Monir T., oft zusammen. Mit ihm nahm ich Ephedrin und trank gern Altbier in der Kneipe, aber auch auf dem Marktplatz waren wir öfter, mit mehreren Leuten zusammen. Als ich mich von der höheren Handelsschule abmeldete, hatten meine Eltern gerade das Haus verkauft (Sie zogen dann in eine Eigentumswohnung in Marl). Von daher schrieb mir mein Vater 1600,- DM gut, von denen ich, nach und nach etwas abholte, bzw. bezahlte er ein paar meiner Zimmermieten im voraus, ich war, nach dem Abbruch der Schule, mit einem Bekannten, Gernot T., in eine Wohnung über meine Stammkneipe gezogen. Mein Wirt war dort also auch mein Vermieter. Wir tranken viel, nahmen Ephedrin (fast immer: wenn Ephedrin dann auch Alkohol, umgekehrt nicht unbedingt) und rauchten ab und an. 3 Tage versuchte ich es als Hilfskraft bei C und A, das klappte natürlich nicht. Ich half aber dem Wirt, Heiko S., bei allem möglichen, z.B. Keller entrümpeln usw. So hatte ich ''frei trinken'', während der Arbeit und jeden Tag ein paar Mark (30 - 40 DM) extra, ohne etwas von meinem Vater holen zu müssen. Doch auch das Geld von meinem Vater war irgendwann restlos abgerufen, auch fühlte ich mich nicht so gut, so das ich nach ca. 3/4 Jahr etwas anderes machen wollte. (In diesem 3/4 Jahr versuchte ich übrigens schon einmal mit dem Alkohol Schluß zu machen, das klappte, verzichtend, knapp 6 Wochen.) Ich vereinbarte mit meinen Eltern, dass ich weiter ''Schule machen'' würde, wenn sie mir eine Wohnung und Taschengeld bezahlen würden. Damit waren sie einverstanden. Ich besuchte dann 2 Jahre die FOS - Sozialarbeit/Sozialpädagogik in Dorsten und schloss auch erfolgreich (Durchschnittsnote 2,8) ab. Während des ersten Jahres, als ich in Oer- Erkenschwick wohnte (wo ich das Kindergartenpraktikum - 4Tage in der Woche - machte), wohnten gute Bekannte in der Nähe und es bildete sich eine Gemeinschaft von ''Freaks'' wobei harte Drogen keine Rolle spielten. Wir trafen uns sehr oft mit 20 - 30 Leuten im Stadtpark und tranken, rauchten wohl auch, ich nicht sehr viel. Bei mir kamen nun schwerpunktmäßig Brom - Präparate hinzu (ABASIN, ADALIN). Im zweiten Jahr zog ich nach Dorsten, da nun die ganze Woche Schule war. Ich lebte dort ziemlich isoliert, nahm meist während der Woche wenig oder keine Gifte, - soweit ich mich erinnere- zu mir. Am Wochenende allerdings schlug ich in der dortigen ''progressiven Kneipe'' ('de godde Stowwe'' o.ä.) Alkohol mäßig mehr oder weniger stark zu. Gelegentlich kam es auch vor, das ich während der Woche 1-2 Tage *'bläute'' und zu Bekannten nach Recklinghausen fuhr, wo natürlich auch getrunken wurde, (übrigens war ich ca. seit meinein 16 Lebensjahr dann auch öfters in ''progressiven Discos'', wo ich dann auch öfters ''abgefüllt'' -allein- tanzte.) (Festivals: dito). Nach Abschluss der FOS zog ich in die Nähe meiner Eltern, nach Marl und bemühte mich um einen Studienplatz für Sozialarbeit, den ich auch schnell bekam. Allerdings nicht, wie von mir gewünscht, in der Nähe, sondern in Mönchengladbach. Trotzdem behielt ich meine Wohnung in Marl und fuhr stundenlang mit dem Zug hin und her. Allerdings zunehmend seltener. Ich kannte niemanden in Mönchengladbach und hielt mich lieber im Musikermilieu von Marl auf. Wir tranken viel und ich nahm mal diese mal Jene Tabletten. Nach einem Semester war mir klar, das ich es nicht schaffen würde und bemühte mich um die Aufnahme in die Fachschule f. Soz. Arb./ Soz. Päd. (Abschluss: staatl. anerk. Erzieher.). Ich wurde dort auch aufgenommen. Im ersten Jahr schaffte ich es ganz gut, wenn ich auch oft verspätet und/oder verkatert zur Schule kam, oder auch mal fehlte. Im zweiten integrierten Praktikum (a.d. Gesamtschule) lernte ich Birgit H. kennen. (Sie war in der Parallelklasse in die ich nach dem Praktikum überwechseln sollte (Man suchte aktive Leute).) Im November 1980 entstand eine Beziehung. Um diese nicht zu gefährden, verzichtete ich ab Januar '81 völlig auf Alkohol, teilweise auch auf Tabletten. Wenn ich welche nahm dann wenig und selten. Ab und zu PERCOFFEDRINOL (=EPHEDRIN) und abends rezeptfreie Schlafmittel. Bis zum Sommer 1982 dauerte dieser Zustand. 2 oder 3 mal trank ich Je einen Tag lang, weil es Streit (mit Trennungsabsichten ihrerseits) gab. Einmal zwischendurch 2 Wochen lang, als sie allein in Urlaub war. Im Sommer '82, am letzten Tag der Erzieherausbildung trennte sich Birgit H. endgültig von mir. Ich trank dann einige Wochen verstärkt, nahm auch Tabletten. Als im September 1982 mein Zivildienst auf einem betreuten Spielplatz begann, hatte ich mich einigermaßen gefangen. Die Arbeit machte mir auch Spaß. Über den Tag kam ich mit relativ wenig rezeptfreien Beruhigungsmitteln. Abends trank ich öfter oder nahm Tranquilizer. Der Zivildienst war Ende Dezember 1983 beendet. Bis August 1984 war ich nun arbeitslos. Etwa in diese Zeit fiel eine Erfahrung mit Heroin, wobei mir an einem Tag von jemandem etwas gespritzt wurde und ich am nächsten Tag eine Dosis schnupfte. Beides war von sehr angenehmer Wirkung, aber nicht so sagenhaft wie mir mancher berichtet hatte. Das Experiment war damit für mich ab- geschlossen. Von August bis November 1984 arbeitete ich in einem Erziehungsheim in Dorsten. Bei Nachtdienst trank ich, wie einige Kollegen l - 2 Flaschen Bier, nach der Arbeit ca. eine Flasche Wein. Ich konnte mich dort gegenüber den Jugendlichen nicht durchsetzen und wurde nach 4 Monaten entlassen. Ich stieg anschließend in eine Arbeitsloseninitiative in Marl ein. Am ersten März 1986 bekam ich dort auch eine ABM- Stelle als Erzieher, wir wollten einen betreuten Spielplatz einrichten. Das Projekt scheiterte allerdings. Im Herbst '86 lernte ich zwei Mädchen kennen, die am Tag bis zu 7 Flaschen Fleckenwasser der Sorte PERPLEX schnüffelten. Ich tat dies dann einige Wochen auch ab und zu in geringerem Maße, trank ansonsten Wein und nahm Tabletten, vorwiegend Tranquilizer, LEXOTANIL zum Beispiel. Ende 1986 war ich sehr fertig und meldete mich für die psychiatrische Abteilung in Kirchhellen an. Einige Tage bevor ich mich ohnehin dort hatte einfinden sollen, fiel ich in einen deliriumsähnlichen Zustand und wurde dort eingeliefert. Mitte Januar hatte ich mich soweit erholt, das ich das Krankenhaus gegen ärztlichen Rat verließ. Ich wohnte dann, in schlechtem körperlichen und geistigen Zustand bei meinen Eltern und war in Behandlung eines Neurologen. Ca. Sommeranfang 1987 zog ich wieder in meine Wohnung. Schnell setzte ich die mir verordneten ANTABUS ab, und begann zu trinken. Ich war ziemlich isoliert in diesem Jahr. Meine durchschnittliche Alkohol und Tablettendosis betrug 7 Flaschen Bier, a 0,5 Liter, 1-2 Miniflaschen Schnaps (a 0,04 l) plus eine Schlaftablette, meist eine HALBMOND.) Meine Eltern merkten hiervon nichts und so stellte mir mein Vater ab Mitte '87 seinen Wagen zur Verfügung. Mittlerweile hatte ich einige Skrupel verloren, ich hatte keine Bedenken mehr auch noch zu fahren, wenn ich (zwei oder drei Flaschen Bier) getrunken hatte. Im November 1987 passierte es dann. Auf dem Hof von Bekannten, bei denen ich zu Besuch war, setzte ich - unter Alkohol und Tabletten stehend, - nachts den Wagen meines Vaters in Brand. Glücklicherweise geschah niemand etwas, lediglich der Wagen brannte völlig aus. Im Dezember '87 ging ich dann zum ersten Mal bewusst in eine Entgiftung nach Herten. Anschließend ging ich regelmäßig zur Suchtberatung, zu einem Psychologen von Herten und zu einer Selbsthilfegruppe des Blauen Kreuzes. Anfang '88 brauchte ich noch einen Rückfall mit einer Dose LEXOTANIL (also 50 Stück) um zu begreifen, das ich über meine Tranquilizereinnahme ebenso wenig Kontrolle habe wie über meinen Alkoholkonsum. Was nur Jahre vorher einmal vorgekommen war, passierte in dieser Zeit noch einmal: Jemand drängte mir ein kleines Päckchen Heroin auf, welches ich auch benutzte. Als die Wirkung nachließ war mir allerdings sehr elend. Anschließend an diese Vorfälle ging es allerdings dann doch bergauf. Ich legte mir einen Computer zu und lernte eine einfache Programmiersprache. Auch schrieb und veröffentlichte ich zunehmend Gedichte. Weiter wurde ich politisch aktiv bei den GRÜNEN, in der Redaktion der Parteizeitung. Dort lernte ich Birgit W. kennen. Es entstand bald eine Beziehung. Diese wurde ihrerseits allerdings so definiert, das sie keinerlei Verpflichtung mir gegenüber habe. Leichtsinnigerweise erklärte ich mich damit einverstanden. Als sie sich ihre Freiheit in sexueller Hinsicht nahm, und ich dies mitbekam, glaubte ich diesen gefühlsmäßigen Schmerz nicht ertragen zu können und baute einen Rückfall mit Alkohol. Dies war am 11 Sept. 1988. Seit der anschließenden Entgiftung bemühte ich mich um eine Langzeittherapie. Nun bin ich hier. * * * RÜCKMELDUNGEN – KLEINGRUPPE - Ich hatte Probleme deinen Lebensbericht nachzuvollziehen - Ich bin erschlagen von der Fülle deines Lebensberichtes - Mir ist aufgefallen, dass dir die Beziehung zu deiner Partnerin noch sehr nahe geht - Ich fand den Lebensbericht sehr typisch für dich, haargenau und bis ins kleinste Detail * - Ich hatte das Gefühl, dass du es allen recht machen wolltest, so wie du es als Kind schon getan hast * - Ich empfand deinen Lebensbericht sehr sachlich, nur zum Schluss kam Gefühl auf - Ich hatte das Gefühl, Du wolltest Dich mit deinem Lebensbericht hervorheben - Ich fühle mich wie erschlagen, ich kann im Moment nichts dazu sagen - Dein Lebensbericht spiegelt dich wieder und passt zu Dir, Du bringst ihn nicht 100 % sondern 150 % - Du selbst bist für mich in Deinem Lebensbericht nicht greifbar * Es macht mich betroffen, ja ich bin erschrocken, was für ein Chaos sie hinter sich haben * - Mir ist schwergefallen, ihnen zu folgen, weil ich nicht weiß wo sie waren - Sie haben sich geschmückt mit Sachen, was sie alles genommen haben - Ich kenne zwar ihren Lebensbericht, aber nicht sie selbst - Ihr Lebensbericht hatte für sie einen gewissen Stellenwert in ihrem Leben * Du bist nicht greifbar in Deinem Leben * - Mir ist aufgefallen, dass Du Dich nie festlegst - Der letzte Teil deiner Geschichte ist Dir sehr nahe gegangen - Ich hatte das Gefühl, Du hast ein Buch über Dich geschrieben - Ich find`s gut, dass Sie ihren Lebensbericht in diesem zeitlichen Rahmen geschafft haben. RÜCKMELDUNGEN - KOMITEE - Du hast ganz schön Mut und Courage gehabt - Es klingt , als ob Du Dir durch verschiedene Drogenarten Zugang zu Menschen verschaffen wolltest - Ich denke, Du hast versucht durch Übertreibung Selbständigkeit zu zeigen * Mir kommt das vor, als ob Du irgendjemand bestrafen wolltest * - Ich hatte Probleme, wie in der Kleingruppe, Dir zu folgen, weil es unwahrscheinlich viel war - Ich finde, dass Du bei den ganzen Suchtmitteln auf der Strecke geblieben bist - Ich glaube, Du hast Suchtmittel als Integrationsmittel eingesetzt, um Integration zu ermöglichen - Ich denke auch, dass Dir gar nicht klar war, was diese Gruppe von Dir verlangte, als Du das getan hast, was die anderen taten - Ich habe das Gefühl, dass Du Anerkennung und Zuneigung gesucht hast und Dein mangelndes Selbstbewusstsein stärken wolltest * Ich glaube, Du hast unter dem Verhalten Deiner Mutter sehr gelitten * - Ich glaube auch, dass Du Angst hattest nicht anerkannt zu werden - Dein Leben war eine Flucht aus der Realität - Deine Eltern haben trotz allem zu Dir gehalten - Deine Eltern wollten etwas besseres aus Dir machen - Deine Eltern haben Dich in eine Rolle gezwängt, in die Du nicht wolltest - Ich habe das Gefühl, dass Du Dich selbst als Versuchskaninchen gesehen hast - Dein Lebensbericht vermittelt mir den Eindruck großer Hilflosigkeit - Deine Wünsche und Sehnsüchte stehen in krassem Widerspruch zur Wirklichkeit * Du bist ohne Elternliebe groß geworden * - Du fühltest Dich nur in einer Gruppe wohl, allein hättest Du versagt - Ich bin der Meinung, dass Du Dich hast ausnutzen lassen - Mir kommt es vor, als ob Du anderen helfen wolltest und dabei selbst hineingeschlittert bist - Du vermisst den Kontakt zu Deiner Familie - Ich glaube, Deine Eltern waren schon zu alt, um Dir zeigen zu können, wo es langgeht - Dir fehlt ein Ziel im Leben - Du hast kein richtiges Familienleben gehabt, deshalb die Suche nach anderen Menschen - Mir kommt das alles vor, wie ein schlechter Videoclip aus dem Drugstore. * * *" MfG BukTom [ Editiert von Burkhard Tomm Bub am 25.08.06 19:49 ] [ Editiert von Burkhard Tomm Bub am 25.08.06 19:50 ] [ Editiert von Burkhard Tomm Bub am 25.08.06 19:55 ] ...editiert wurden lediglich zu arge Rechtschreibfehler.